Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? — Zwischen zwei Welten
Alexander Koberidzes zweiter Langfilm (ab dem 14. April im Kino) ist ein georgisches Halbmärchen, das in seiner Uneindeutigkeit einen erfrischenden, ja notwendigen Impuls liefert
50% die eine seite / 50% die andere seite / 100% der zwischenraum
Lebenslust statt Totentanz
Tränen, Staunen und himmlische Musik bei der Eröffnung der diesjährigen Festwochen mit Romeo Castelluccis Requiem-Inszenierung
60% heulsuse / 90% bildersturm / 100% castellucci
Barocker Techno
Moderne Musik aus dem 18. Jahrhundert mit dem gleichen Effekt, wie eine Technonacht: der sonderbare Überfliegerpianist Daniil Trifonov im Konzerthaus
20% techno / 100% bach / 70% zufrieden
„I must have been unconscious“
Das war kein Konzert. Es war ein Versuch, der Vergangenheit zu gedenken, zu erklären, was Musik nach dem Holocaust bedeutet. Eine dramaturgische Meisterleistung und zutiefst erschütternd. Ein intensiver Abend im Wiener Konzerthaus
Nicht von dieser Welt
Wie sich das Belcea-Quartett mit Schuberts Tod und das Mädchen meiner Meinung nach das Recht auf den Aufstieg in den Olymp verdient hat
0% überkandidelt / 30% sakral / 70% seele verlässt den körper
Wie man das Wiener Konzerthaus auf die Beine bringt
Mr. Sweet Jazzy Voice rockte das Wiener Publikum, dass die Wände wackelten: Warum Jamie Cullum ein großartiger Livemusiker ist
30% jazz / 30% pop / 30% wunsch nach mehr jazz
Andere Blickwinkel
Wenn weibliche Fotografinnen einen (neuen) Blick auf analoge Kameras als schwere Halsketten, auf das Zuhause und den Wiener Augarten werfen, entsteht in der Nachmittagssonne ein erleuchtender Moment
100% female artists / 87% technisches know how / 0% male gaze
“(…)in the stories we’ve been told”
Passend zum Weltfrauentag (an welchem wir Blumen statt gleicher Bezahlung erhalten, cool!) feierte der VBKÖ am 8. März die Vernissage zur Ausstellung The Female Landscape im Rahmen des Foto Wien Festivals
93% intermedial / 100% female artists / 366% dattelkerne
Durchschnittliches und Entbehrliches
Die Camerata Salzburg und Geiger Renaud Capuçon mit einem Abend im Konzerthaus, der nicht in Erinnerung bleiben wird
70% nischenprogramm / 50% solide / 37% genervtheit
Was Grigory Sokolov mit Pompeji verbindet
Wie der vielleicht beste lebende Pianist ohne ein Wort zu sagen oder sein Programm zu ändern die Ukraine unterstützt und wo er ausgeladen wurde, weil er aus Russland stammt. Ein Klavierabend der Sonderklasse im Konzerthaus
5% licht / 100% solidarität / 150% feingefühl
Postmoderne im Konzerthaus
Kitscheskapaden in einem Violinkonzert à la Disney, eine Universalsinfonie und eine Uraufführung: Das RSO unter Marin Alsop mit Heliosis von der jungen Wienerin Hannah Eisendle
30% uraufführung / 80% hochromantisch / 0,5% revolutionär
Liebe, Kunst und Guacamole
Ohrwürmer, Tico Tico auf der Harfe und zweimal La Bikina: Eine Serenata Latina mit Rolando Villazón und Xavier de Maistre im Musikverein Graz
40% starpower / 99% groove / 100% lateinamerika
Zwischen Strich und Linie
Flaktürme, Nazi-Denkmäler und antisemitische Wandbilder – Wiens Stadtbild ist geprägt von der Zeit des Nationalsozialismus. Gegen den Strich im MUSA zeigt alternative Ansätze, wie mit diesem düsteren Abschnitt der Vergangenheit umgegangen werden kann
100% aktuell / 81% kontrovers / 92% erinnerungskultur
Tschechische Vibes & Standing Ovations
Von einem dramatischen Quasthoff über fast perfekt synchronisierte Schwestern bis hin zum großen Finale mit Chor, Orgel und 4 Solist*innen
100% tschechien / 100% chemistry / 2% politik
Cow – Der Alltag der Kühe
Andrea Arnold stellt diesmal nicht junge Menschen in den Mittelpunkt, sondern richtet ihren Blick auf eine Gruppe von Kühen und eröffnet damit eine interessante empathische Sicht
90% cows / 70% documentary / 30% coming-of-age
Das beste Orchester östlich von Wien
Tatsächlicher Orchestergesang, ein Geiger in Topform und die Frage nach dem russischen Repertoire in Zeiten des Ukrainekriegs: Julian Rachlin mit Iván Fischer und seinem Budapest Festival Orchestra an einem ganz besonderen Abend im Konzerthaus
40% tränen / 80% russisches repertoire / 100% solidarität
Schostakowitsch in diesen Zeiten? Ja bitte!
Das vierte Konzert der zyklischen Gesamtaufführung der Streichquartette Dmitri Schostakowitschs durch das Hagen Quartett wurde angesichts der Weltlage zu einem inneren Schrei
80% schostakowitsch / 0% gesagtes / 100% statement
Ich glaub daran, Saigon
Eine tragische Geschichte, packende Musik und spektakuläre Bühnendesigns: Miss Saigon im frisch renovierten Raimund Theater hat alle nötigen Zutaten für einen großen Musicalabend
40% gänsehaut / 70% schmerzhafter gegenwartsbezug / 100% musical
Der Kunst ihre Freiheit…oder auch nicht
Was darf die Kunst? In Thomas Melles Ode wird über diese und weitere Fragen gestritten, bis alle Seiten Galle spucken. Regisseur András Dömötör setzt im Kasino auf Groteske und die unbestreitbare Wucht seines Ensembles
18% böse kunst / 75% cancel culture / 100% grundsatzdiskussion
Immer diese Stiefmütter
Kindermord, bitteres Elend und phänomenale Musik: Grande Finale des Theaters an der Wien mit Janáčeks Jenůfa, bevor es für über zwei Jahre renoviert wird