Crème de la crème — 31.05.21
Gechillter Jazzabend im Porgy mit Flügelhorn, was der neue Volkstheater-Intendant draufhat und das erfolgreichste Musical aller Zeiten - unsere Eventtipps der Woche.
musik
Was: Little Tales of Light and Sorrow
Wo: Porgy & Bess
Wann: Dienstag, 1. Juni 20.00
Das Duo Fuss/Leichtfried steht schon länger auf dem Parkett der experimentellen Wiener Jazz-Szene. Eine gemeinsame Suche nach der Verschmelzung verschiedener Genres, eine Meditation zu einem Standard-Tune, virtuose Spiele – man glaubt kaum, was alles mit einem Klavier und einer Trompete (oder manchmal auch Flügelhorn) möglich ist. Es verspricht, ein sehr inniger und persönlicher Abend zu werden an welchem man in seinen eigenen Kopf-Labyrinthen versinken darf. Und wer sich nicht gerne an einem Wochentag hinausbewegt – das Konzert findet sowohl live als auch online statt!
Was: The Millennial Mass Uraufführung
Wo: MuTh
Wann: Mittwoch, 2. Juni 19.30
Uraufführung und CD-Release zugleich: Der junge Klarinettist und Komponist Christoph Zimper stellt sich mit seinem Werk The Millennial Mass dem Konflikt zwischen der Generation der Jungen und Religion. „Die Vision hinter dem Projekt ist es, die offensichtlich unüberwindbare Kluft zwischen der Institution Kirche und jungen Menschen zu verkleinern, und sich auf das zu besinnen, was beide Seiten miteinander verbindet: Die Frage nach dem Sein.“ heißt es im Konzertprogramm – an der Suche nach der Antwort sind zehn Musiker*innen beteiligt, unter anderem auch Songwriter, Vibrafon und Gesang als Multitasking von ein paar der Instrumentalist*innen.
Auch uraufgeführt wird an dem Abend Zimpers' Quartett I don't like baby elephants - zusammen mit den anderen beiden kammermusikalischen Werken der CD: Das Quintett The Pilgrimage und ein zweites Quartett unter dem Namen Die Wende der Zeit.
Hannah Kandinsky
theater
Was: Stadt der Blinden
Wo: Theater in der Josefstadt
Wann: Samstag, 5. Juni 19.30
Stell dir vor, Blindheit wäre eine Seuche. Eine sich rasant verbreitende Krankheit, schwierig zu bekämpfen, schwierig einzudämmen. Moment. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor, oder nicht? Der portugiesische Romancier José Saramago (Theaterstück von Thomas Jonigk) hält uns mit seinem Stoff einen Spiegel vor; eine Krankheit hält die Menschheit in Schach, Erkrankte werden abgeschottet, Maßnahmen durch die Regierung erteilt und die Demokratie auf eine harte Probe gestellt. Einen aktuellen Bezug zu dieser Thematik haben wir alle. Vielleicht bietet uns das Stück ja Einblicke und mögliche Lösungswege zum Thema Menschlichkeit in turbulenten Zeiten. Einen Versuch ist es bestimmt wert!
Was: Endspiel
Wo: Volkstheater
Wann: Mittwoch, 2. Juni 19.30
Premieren-Tag! Was genau heißt es, unendlich zu leben? Langeweile? Oder Privileg? Hamm ist gelähmt und abhängig von seinem Diener Clov. Der wiederum kann dem ewigen Kreislauf des nie enden scheinenden Lebens nicht entfliehen. Die beiden sind Überbleibsel einer Welt, die so nicht mehr zu existieren scheint. Wie schlägt man nun die Zeit tot, wenn man keinen Sinn in seinem ewigen Dasein mehr sieht? Der neue Intendant Kay Voges entführt uns mit seiner Regie mithilfe „messerscharfer Poetik“ in einen Raum voller Gegenteilen.
Was: Cats
Wo: Ronacher
Wann: Ab sofort jeden Abend
Für all jene, denen oben Genanntes zu tiefgründig und trist erscheint, hier etwas leichtere Kost. Das Ronacher öffnet seine Türen wieder für das erfolgreichste Musical aller Zeiten. Zum Inhalt gibt’s relativ wenig zu sagen – der Name ist Programm. Andrew Lloyd Webbers allseits bekannten, Grammy-ausgezeichneten Hits gepaart mit fantastischen Stimmen und Tanznummern, eine Ode an das Lockdown-Ende!
Sophie Stummer