Bohema Magazin Wien

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Crème de la crème: ImPulsTanz

Das ImPulsTanz-Festival feiert seinen 40. Geburtstag und holt auch diesen Sommer wieder das Heißeste aus Tanz und Performance nach Wien. Sofia und Lara haben für euch die Must-Sees zusammengestellt.

(c) unknown /// Design by Lara Cortellini

Es wird verwirrend, politisch, mitreißend, sexy und düster - ja, wir konnten uns auch kaum entscheiden. Denn das ImPulsTanz-Festival feiert nicht nur das 40. Jubiläum, sondern es hat auch dieses Jahr wieder ein riesiges Programm für Juli und August in den verschiedensten Wiener Spielstätten zu bieten. Hier sind unsere Favoriten für einen aufregenden Sommer…

1. “Burn!“ - Esben Weile Kjær

(c) Joseph Banderet

Achtung! Nicht die Finger verbrennen! Der dänische Künstler Eben Weile Kjaer setzt auf effektvolle Obszönitäten, gepaart mit - wie er es nennt - „social dance“. Im Zentrum: Feuer, Licht, Technologie, Techno, Tanz und ach ja, haben wir schon erwähnt, dass es brennt? Als Teil der [8:tension]-Reihe ist er zudem für den Young Choreographers’ Award nominiert. Mit einem intensiven Austausch zwischen Kunst und Publikum schafft diese explosive Performance Bilder, die sich ins Gedächtnis brennen. Und die ganz “social” natürlich live im Internet gestreamt werden.

Nur zwei Vorstellungen am 8. Juli im mumok. Tickets gibt es hier.


2. “To Be Possessed“ - Chara Kotsali

(c) Pinelopi Gerasimou for Onassis Stegi

Dem weiblichen* Körper wurde im Laufe der Geschichte immer wieder das Dämonische oder Besessene nachgesagt. Meist von Männern, die sich gleich selbst dazu ernannten, diese Energien und Ideen zu unterdrücken. Chara Kotsali, Tänzerin mit Hintergrund in Musik und Anthropologie, begibt sich in ihrer Solo-Performance in die Tiefen des Körpers, der Ekstase und bedient sich an Horrorfilmen, wie an Ritualen für ihre tief bewegende Klang- und Körperstudie. Denn wer sich den eigenen Dämonen stellt, stößt möglicherweise auf ein bisher ungeahntes Potential.

10. und 12. Juli im Schauspielhaus Wien. Tickets gibt es hier.


3. “« M »” - Cie. Marie Chouinard

(c) Sylvie-Ann Paré

Einatmen, ausatmen… Die kanadische Choreografin Marie Chouinard konzipiert daraus gleich ein ganzes Stück mit zwölf Tänzer*innen. Mit bunten Perücken, leuchtenden Kostümen und nacktem Oberkörper entsteht in <<M>> eine Sound- und Tanzperformance aus den Atemgeräuschen, die durch Bewegungen entstehen: Seufzen, summen, hecheln. In einer Mischung aus sensibler Ernsthaftigkeit und humorvoller Distanz sucht Marie Chouinard nach einer neuen Form der Fürsorglichkeit. Eine energiegeladene Performance, die “unorganisierte Ordnung” verspricht.

12. und 14. Juli im Volkstheater. Tickets gibt es hier.


4. “More than Naked” - Doris Uhlich

(c) Bernhard Müller

Dass Nacktheit auf der Bühne kein neuartiges Phänomen darstellt, ist den meisten bekannt. Dennoch wird das bloße Nichts-Anhaben auch heutzutage immer noch als Fetisch oder Provokation gedeutet. Doch das vermeintliche Nervenkostüm bekommt langsam Risse und wird genauso wie gesellschaftliche Tabus in More than Naked von Doris Uhlich im wahrsten Sinne des Wortes abgelegt. Der österreichischen Choreografin gelingt es mit einem 30-köpfigen Ensemble durch den sogenannten „Fetttanz“ zu elektronischen DJ- Sounds den Raum für einen respektvollen Diskurs über Schönheitsideale und Normen zu schaffen. Dieses Jahr wird die Performance zu ihrem zehnjährigen Jubiläum gezeigt!

8. bis 10. Juli im Museumsquartier, Halle G. Tickets gibt es hier.


5. “Confession Publique” - Mélanie Demers / MAYDAY

(c) Cloé Pluquet

Eine “Rebellion gegen vulgäre narzisstische Selbstdarstellung” und eine autobiografische Solo-Performance erwarten das Publikum bei Confession Publique. Angélique Willkie verkörpert das lange unter Verschluss gehaltene Werk von Mélanie Demers / MAYDAY und zeigt sich in aller Stärke und Verletzlichkeit - am Schlagzeug und in klaren, ausdrucksstarken Bewegungen. Eine politische wie persönliche Introspektion über das Private, die Psyche und die eigenen Abgründe und Fehler.

14. und 16. Juli im Schauspielhaus Wien. Tickets gibt es hier.


6. “The Act of LemoDada” - Akme Takeya

(c) Karolina Miernik

Ein unkonventionelles Kunstverständnis, Sinnentfremdung, die Ablehnung von Normen und Pazifismus. Symbolbild dafür: Eine Zitrone. Wie bitte? All diese – gestern so wie heute – dringlichen Themen adressiert die Künstlerin Akemi Tekaya in ihrer Performance The Act Of LemoDada. Gekonnt konfrontiert sie die Zuschauerschaft mit der bitteren Realität, maskiert sie mit einer humorvollen Form des Dadaismus, und sorgt für bittersüße Unterhaltung mit einem gleichem Maß an Humor sowie an Tragik. When life gives you lemons dann …  Ja, was dann? Kommt und findet es heraus! Ihr werdet nicht sauer sein…

 20. und 22. Juli im mumok. Tickets gibt es hier.


Von Sofia Teresa Müller und Lara Cortellini