Ein LichtBlick am Ende des Tunnels

Es war ein Jahr wie kein anderes. Das WestLicht zeigt bis zum 7.November bei der World Press Photo Exhibition 21 imposante Eindrücke eines Jahres voller Trauer und gibt doch Hoffnung auf bessere Zeiten.

Es muss ein tolles Gefühl sein, wenn das eigene Bild auf der World Press Photo Exhibition ausgestellt und mit einem Preis ausgezeichnet wird. Eine Ehrung für jede*n Fotojournalist*in. Umso aufregender, dass die Wanderausstellung zum bereits 20. Mal den Weg in die Westbahnstraße findet. Ein Lokalaugenschein aus dem siebten Bezirk.

Die Reise beginnt in dem kleinen Hinterhof des Schauplatzes für Fotografie. Schon am Weg durch den Hinterhof zieren Poster mit Fotos der vergangenen Ausstellungen die Wände. Beeindruckende Schnappschüsse, die Lust auf mehr machen. Am Ende des Hofes trete ich ein in eine Welt voller dramatischer und zugleich imponierender Aufnahmen. Bilder, an deren Echtheit man als Normalo schon mal zweifeln kann. Sie erzählen Geschichten und zeigen Einzelschicksale. Mir ganz besonders in Erinnerung bleibt der Fall George Floyd und die dadurch ausgelösten Massenproteste, welche ich in einer Bilderreihe betrachten darf. Die vielen Waldbrände und Naturkatastrophen, die - so schrecklich sie auch sind - die wohl beeindruckendsten Bilder abgeben. Und nicht zu vergessen, wie könnte man auch, die Covid-19 Pandemie und ihre zahlreichen Opfer und Leidtragenden.

Fotografie hält fest und macht sichtbar

Inmitten der Fotoaufnahmen stehen Vitrinen mit alten Kameras und zeigen, wie man vor teilweise 100 Jahren fotografiert hat. Für mich und meine reizende Begleitung besonders beeindruckend. Man stelle sich vor, wie das Leben damals war. Eine andere Welt.
Zurück in der Gegenwart zeigt die Miniausstellung A Story To Tell. Or: Regarding Male Eating Disorders von Mafalda Rakoš fotografisch die Auswirkungen von Essstörungen bei Männern. Oft als Krankheit der Frauen geglaubt, erzählen eine Handvoll Männer von ihrem Kampf gegen Anorexia. Einige Geschichten bleiben mir länger im Gedächtnis.

Das Virus geht (immer noch!) um

Wenig überraschend ist eines der dominierenden Themen der Ausstellung die Corona-Pandemie. Ein bedeutender Teil der Pressefotos gibt Einblicke in den Alltag im Lockdown, der erschöpften Ärzt*innen und der Angehörigen von Opfern. Obwohl uns dieses Thema schon lange begleitet, löst die Fotoserie doch einiges in mir aus, weil sie es so gut veranschaulicht. Unvorstellbar, was das für ein körperlicher und geistiger Aufwand für das Gesundheitspersonal sein muss und was dieses Tag für Tag leistet. Unvorstellbar auch, wie sich Angehörige fühlen müssen, wenn sie sich nicht einmal von ihren Liebsten verabschieden können.

Und doch geben die Bilder Hoffnung. Hoffnung auf Zusammenhalt. Hoffnung auf Veränderung. Hoffnung auf eine sichere und schöne Zukunft auf unserem Planeten. 

Für mehr Infos zur World Press Photo Foundation, bitte hier entlang.
Wenn Du mehr über das Siegerfoto wissen möchtest, dass unter 74.000 Bildern von 4300 Fotograf*innen gewonnen hat, dann geht’s hier entlang.

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