Nachts im Museum, aber mit Arnold
Willkommen in einen Hollywood-Blockbuster der Nullerjahre in der Secession: Manos Tsangaris‘ Schönberg-Musiktheater bei Wien Modern ist eindeutig ein Festival-Highlight
70% schönberg / 100% tsangaris / 110% festivalvibe
Seelenreinigung mit Mahler
Wenn in der der Weltuntergangsstimmung eine Runde Schnaps am WG-Tisch nicht mehr reicht, ist Mahler zur Stelle: Gemeinsam 300 Menschen beim Musizieren zuzuhören löst zwar unsere brennenden Probleme nicht, kann aber helfen
(nicht ganz) 1000 musiker*innen / ein dompteur / ein bisschen weniger weltschmerz
Regietheater at its best
Eine Opernaktualisierung über morallose Trittbrettfahrer, Alkoholismus und Revolution, die voll aufgeht: Die Ausflüge des Herrn Brouček macht dazu auch noch mächtig Spaß, also ab nach Brno!
542 sorten bestes bier / 0% lust weil alkoholismus / 97% gelungene inszenierung
Schon gehört?! Alles kaputt!!
Auf dem kürzlich erschienenen Release der Wiener Indie-Elektro-Band Kommando Elefant steht der selbstbestimmten Trotzigkeit des Sängers Alf Peherstorfer eine gläserne Zerbrechlichkeit gegenüber. Doch die Band blickt der Heilung entgegen
99% kaput / 1% liebe / 98% gesellschaftskritisch
Alma: Coming of Age einer Antisemitin
Die Volksoper zeigt mit Ella Milch-Sheriffs Auftragswerk Alma das Psychogramm der widersprüchlichen Wiener Bekanntheit Alma Mahler-Werfel und ihrer viel unbekannteren Tochter Anna
0% muse / 50 % obsession / 80% tote kinder
Kinda trashy… in the best way possible
Nerd meets Virtuoso oder ein Match made in Heaven? Yuja Wang und Víkingur Ólafsson mischen American Contemporary Music mit Schubert & Rachmaninoff… Und es funktioniert!
70% american contemporary / 30% classics / 99% success?
Tiefgründiger Nonsens
Ein absurdes Meisterwerk an der Staatsoper und der Krieg zwischen dem konservativen Wiener Publikum und der mäßig progressiven Direktion: ein paar Gedanken zu Fin de Partie von Kurtág/Beckett
100% weltuntergang / 90% aktuell / 80% must see
Andreya Casablanca is back!
Nach fünf Jahren ohne große Releases wirkt Andreya Casablancas Solo-Debüt wie ein lang ersehntes Comeback. Mit Melancholie und Nuanciertheit zeigt sie, wieso sie in den letzten Jahren schmerzlich vermisst wurde
85% träumerisch / 49% gefangensein / 51% ausbrechen
Über das Femizidproblem der Oper
Frauen werden in Opern ständig ermordet, von Protagonisten und von Librettisten. Die Neue Oper Wien stellt ein Femizid ins Zentrum der Handlung und thematisiert es, statt es nur hinzunehmen
23% szenen einer ehe / 100% männergewalt / 90% sehenswert
Mundartboyband mit Comedyeffekt
Die Gesangskapelle Herrmann besingt in ihrem neuen Album ironisch das faschierte Österreich und zeigt, dass das Rezept der Comedian Harmonists immer noch funktioniert
20% comedy / 80% boyband mit dad-vibes / 30% comedian harmonists
Disruptions to the softness
Electronic DJ & multidisciplinary artist Authentically Plastic on how their music is evolving during their residence in Vienna, their artist name emerging from the time as a drag performer, parties in Kampala as a safe space and the consequences of the tightened laws against queer people introduced in Uganda in 2023
41 % more melodic / 92 % queer realities and resistance / 86 % by chance
Große Kunst oder Selbstkarikatur?
Zwischen Zerstörung, Innovation und Moral: Teodor Currentzis und Romeo Castellucci versuchen mit einer radikalen Interpretation des Don Giovanni ihr Image als unkonventionelle Erneuerer zu verteidigen
100% größtmöglicher effekt / 52% gegen den strich / 22% fragwürdig
„Who the fuck are you? I’m a brat“
Charli xcx ist eine Göre und der ganze Sommer ist giftgrün. Das Album und Phänomen BRAT im Überblick
360% brat / 99% laut / 365% partygirl
„Ich bin keine Turbo-Remix-Paula“
Paula Carolina über den Joke mit Marti Fischer, der zu ihrem größten Hit wurde, ihre Rolle als Vorkämpferin und schnacksende Nachbar*innen als Inspiration: Der Star der Neuesten Deutschen Retrowelle im Interview
70% berlinhymne / 99% role model / 110% good vibes
Money can’t buy me love …
… aber dafür Opernkarten für Der Spieler bei den Salzburger Festspielen und damit die Freude, das noble Opernpublikum zu erleben, wie Regisseur Peter Sellars ihm ironisch den Spiegel vorhält, sowie nicht zuletzt auch einen starken Abend
99% risiko / 1% liebe / 435% warenfetisch der opernkarte
The Salzburg Coconut Tree
Is the Salzburg Festival still suffering from a burnout? Maybe, but do you think the Festspiele just fell out of a coconut tree? An essay about the context of all in which it lives
45% progressive / 45% political / 10% controverse
Warum Wien gerne New Orleans werden darf
Eine Reise nach New Orleans zeigt, was in der Wiener Musikszene schmerzlich fehlt. Fernab von Radio-Ödland, Gatekeeping und Ageism hält die Geburtsstadt des Jazz einige Inspirationen bereit
25% offenheit / 25% verschlossenheit / 50% kulturaustausch
Kann Revolution ausverkauft sein?
Redwashing, echte Basisdemokratie oder schon wieder ein weißer Ritter in schimmernder Rüstung, der uns den Weg zeigen möchte? Lisa Varouxis und Dávid Gajdos blicken auf die Festwochen zurück
101% theaterliebe / 50% demokratie / 100% white savior
Wagner auf dem Klavier?
„Wagner ist kein Beispiel für Kinder”: Nikolai Lugansky über die Beziehung zwischen Kunstwerk und Künstler*in, wie ihn Sviatoslav Richter und Marcel Proust zu Wagner gebracht haben und die Rolle der Kunst in der Gesellschaft
100% chopinianer / 100% wagnerliebe ab tannhäuser / 100% unabhängige kunst?
Festwochen-Logbuch Teil 2
Nackte Nonnen, imposanter Kirchengesang und der Leib Christi. Dazwischen Sex, Blut und Jesus. Das war Florentina Holzingers Sancta