Strolling through NYC and CDMX

Jeden Monat stellt die Musikredaktion neue Songs vor. BOHEMA legt im April auf: Empress Of, Ethel Cain, Ja, Panik …

V.l.n.r.: Ja, Panik © Max Zerrahn, Ethel Cain © Helen Kirbo, Empress Of © Dorian Lopez, Maggie Rogers © Kelly Jeffrey, Oliver Sim © Laura Coulson

Empress Of: Save Me

Lorely Rodriguez, die als Empress Of wunderbaren Club-Pop schreibt und produziert, meldet sich mit Save Me dramatischer und lasziver denn je zurück. Aufgebaut auf einem pointierten Streicher-Arrangement, stellt sie einmal mehr ihr Gespür für tanzbare Tracks abseits der Mainstream-Trends unter Beweis. Das botanisch angehauchte Video ist ebenso eine künstlerische Glanzleistung.

Maggie Rogers: That’s Where I Am

Die Lead-Single zu Maggie Rogers‘ neuem Album demonstriert die Wandlung des Bedroom-Pop-Wunderkinds zu einer wahren Pop-Ikone, die mit Selbstbewusstsein und Spaß im Musikvideo durch New York wandert. That’s Where I Am ist ein Bop mit Ohrwurmgarantie, dem es mit dank unterschiedlichster Hooks gelingt, nicht repetitiv zu wirken. Eine Meisterklasse in Sachen Pop-Arrangement, die die Erwartungen an das neue Album Surrender (Release 29. Juli) in die Höhe schießen lässt.

Ethel Cain: American Teenager

Mit American Teenager knüpft Ethel Cain am bittersüßen Dream Pop ihrer Single Crush an, einer der zarteren Nummern auf der zwielichtigen Inbred-EP (2021). Ähnlich ambivalent wie die EP kündigt sich auch Cain‘s Debütalbum Preacher’s Daughter (Release 12. Mai) an, auf dem sie weiterhin die Grenze zwischen amerikanischem Traum und Albtraum auslotet. Am dunkleren Ende dieses Spektrums ist übrigens die anrüchige Lead-Single Gibson Girl zu verorten.

Oliver Sim: Fruit

Seinen Traum lebt Oliver Sim im Video zu seiner zweiten Solo-Single. Darin legt er als queerer Künstler eine TV-Performance ab und verkörpert somit das Idol seines jüngeren Ichs, welches er wohl nie zu sehen bekommen hatte. Produziert wurde der Song von the xx-Kollegen Jamie xx. Ähnlich wie mit dem letzten the xx-Album, und wie Bandkollegin Romy mit Lifetime, gelingt Sim mit Fruit der Sprung von introvertiertem Minimalismus-Indie zu extrovertiertem Pop.

Yung Lean: All the things

Auf seinem neuen Mixtape spielt der schwedische Cloud-Rapper neben akustisch-angehauchten Arrangements vor allem mit verschiedensten elektronischen Musikrichtungen spielen. So ist Bliss am Hyperpop-Punk von 100 gecs angelehnt, während sich die Skrillex-Kollaboration Lips an UK-Garage bedient. All the things wiederum beginnt als verschleppte Witch House-Nummer bevor es zu einem Trance-Banger mutiert – eine Referenz an den berühmten t.A.T.u.-Hit.

Ja, Panik: 10pm (CDMX Counterpoint)

Der zweite Song aus der Reihe Counterpoints führt die Band aus Österreich nach von Berlin bis nach Mexiko-Stadt (CDMX = Ciudad de México, Anm.). Stellte 6:40 (Berlin Counterpoint) noch einen gemütlichen Morgen in der Wahlheimatstadt der Band dar, so spielt sich 10pm (CDMX Counterpoint) spätabends in einer Taxifahrt durch die mexikanische Hauptstadt ab. In bestem Denglisch liefert Sänger Andreas Spechtl einen Bewusstseinsstrom über zwielichtige Gestalten und bildschirmbedingte Angstzustände ab.

Diese und alle weiteren ausgewählten Songs sind in der BOHEMA legt auf-Playlist auf Spotify zu hören!

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