Vegane Kindererziehung mit Irma unterwegs
Veganismus kinderleicht erklärt. Wie Kinder (und Erwachsene) verstehen, welche Auswirkungen ihre Essgewohnheiten auf Tier und Umwelt haben. Auch kleine Entscheidungen ziehen große Wirkungen nach sich.
In Daisy Lottas neuem Kinderbuch „Irma unterwegs – Die Geschichten aus dem Leben einer veganen Familie“ begleiten wir die kleine Irma in drei knappen Geschichten durch ihren Alltag, wobei sich alles rund um das Thema Veganismus dreht. Die Geschichten folgen einem roten Faden, welcher für Kinder leicht zu verstehen ist und ihnen die Alltagssituationen von Irma auf eine spannende Weise erzählt. Begleitet wird sie von ihrem Papa, ihrem Hund Bruno und dem Stofftier Gurki. Alle drei helfen ihr, sich mit ihrer Umwelt zu verständigen, den richtigen Umgang mit Tieren zu lernen und die bewusste Wahl pflanzlicher Lebensmittel nachzuvollziehen.
Unschöne Lebensmittel, unschöne Lebensmittelverschwendung
So wird beispielsweise beim Einkauf auf die Vielfalt veganer Produkte hingewiesen und die Problematik der Verschwendung von „unschönen“ Lebensmitteln angesprochen. Heutzutage wird leider immer noch viel zu viel Obst und Gemüse aufgrund kleiner Schönheitsmakel weggeworfen. Trotz der neu eingeführten Entsorgungsmeldepflicht für Supermärkte und dem Aufruf zur Spende von noch genießbaren Lebensmitteln, gehen Schätzungen davon aus, dass „im Handel trotzdem jedes Jahr 70.834 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittel-Abfällen anfallen“, so das BMK
Bereits Kindern sollte deswegen erklärt werden, dass bloß, weil eine Möhre nicht „perfekt“ aussieht, sie nicht automatisch in den Müll gehört. Lebensmittelverschwendung ist ein komplexes Problem, welches hier, ohne es dabei zu verkomplizieren, andeutet wird.
Pflanzenmilch, Tofu und eine knorrige Möhre finden ihren Weg in Irmas und Papas Einkaufswagen. Kinder lernen, dass Ernährung etwas ist, womit man sich auseinandersetzen muss und dass die eigenen, individuellen Entscheidungen, Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Auch Erwachsene werden zum Nachdenken angeregt. Durch das Buch überlegen man beim nächsten Einkauf vielleicht, ob man nicht lieber zur Soja- statt zur Kuhmilch greift.
Beim Spaziergang mit Familienhund Bruno entdeckt Irma viele spannende Dinge in der Natur und rettet sogar eine Schnecke. Papa bringt ihr bei, dass sie eine Verantwortung gegenüber Bruno hat und auch bei schlechtem Wetter mit ihm Gassi gehen muss. Viele Menschen schaffen sich Haustiere an, ohne sich dabei mit ihren Bedürfnissen und einer artgerechten Haltung auseinanderzusetzen. Doch auch das gehört zu einem tierfreundlichen Lebensstil dazu. Mittels spielerischer Beschreibung lernt Irma dabei ebenfalls, dass man auch bei einem regnerischen Spaziergang Spaß haben kann. Jede vermeintlich unschöne Aufgabe kann sich zu einem lustigen Abenteuer entwickeln.
Lebenshof statt Tierfabrik
Auf dem Lebenshof besucht Irma die geretteten Tiere. Sie darf ein Pferd mit einer Möhre füttern und die großen Kühe streicheln. Kinder lernen durch die Erzählung mit Irma zusammen, dass manche Tiere, auch mal nicht gestreichelt werden wollen und dass es das zu respektieren gilt. Der Lebenshof stellt hier eine Möglichkeit für Kinder dar, mit Tieren zu interagieren, ohne unbedingt den Zoo besuchen zu müssen.
Viele kleine Details, wie die Fahrt zum Supermarkt mit dem Lastenrad, statt dem Auto, runden die Geschichte passend ab und zeigen auf, inwiefern jede*r von uns Entscheidungen für ein besseres Zusammenleben von Mensch, Tier und Umwelt treffen kann.
„Irma unterwegs“ bringt Kindern die Vielfalt veganer Lebensmittel und die Achtsamkeit gegenüber allen Lebewesen näher. Eine pflanzenbasierte Ernährung und Lebensweise werden normalisiert, während andere Ernährungsformen und Lebensarten nicht bewertet werden.
Die liebevollen Illustrationen untermalen die heiter beschriebenen Alltagssituationen von Irma und ihren Wegbegleitenden und geben Kindern und ihren Eltern spielerisch den Anreiz, sich mit ihrer Ernährung und dem Umgang mit der Umwelt auseinanderzusetzen.