“Come with me, I’ll show you how to breathe under water!”

Leben zwischen Ursprung und Wohnsitz, immer im Dazwischen sein. Stefanie Sourial, Cuchi Gezahegn, Hyo Lee und Sunanda Mesquita präsentieren Eindrücke zum Leben in der Diaspora im brut Wien.

(c) Abiona Esther Ojo /// brut Wien

Die City of Diaspora, eine Stadt in einer Stadt. Stefanie Sourial erzählt davon im Habitus einer Geschichtenerzählerin, mit großen Gesten, großen Geschichten, die nicht nur von der Vergangenheit handeln, sondern auch von einer Zukunft. Wie soll diese Zukunft aussehen?

„Woher kommst du wirklich?“

Stefanie Sourial, Faris Cuchi Gezahegn, Hyo Lee und Sunanda Mesquita erzählen von Erfahrungen mit Ausgrenzung, dem Gefühl von Einsamkeit, aber auch der Gemeinschaft einer City of Diaspora. 

Im Laufe der Performance tanzen sich die Performer*innen durch K-Pop Songs, die mehr als nur Musik verkörpern, Hyo Lee erzählt von dem Sterben von Fantasien auf dem Spielplatz, wenn Schaukeln keine Wolken sein können, was tut man dann? Wenn der Wunsch, dass jemand freundlich grüßt und sagt, „Nice to meet you!“ so unwahrscheinlich ist? Tagträumen. Und schon träumt sie sich hinein in die City of Diaspora, wo sie eine Detektivin sein kann, die Faris Cuchi Gezahegn dabei helfen kann their joy at dancing wiederzufinden. Gemeinsam mit Stefanie Sourial, die sich als M.O.T.U vorstellt, als „memory of the unknown“.

Zusammen sein, nicht alleine sein müssen

Stefanie Sourials Zuflucht als Kind ist ihre Badewanne, wo ihre Bade-Ente sie auf eine Reise in den tiefsten Ozean einlädt. Dort verwandelt sie sich in einen Hai und trifft auch dort auf Freunde. Aus dem Tripp im Ozean wird dank dem Starfish eine Reise zu den Sternen.

Faris Cuchi Gezahegn tanzt und betont, dass man nichts ohne Intention tun sollte und auch Sunanda Mesquita kommt mit einer Videoprojektion über Zugehörigkeit zu Wort. Das Ende der Performance bildet ein Ritual, bei dem es vor allem um Zusammenkommen zu gehen scheint.

(c) Abiona Esther Ojo /// brut Wien

Ich hätte mir ein bisschen mehr Länge und etwas mehr Konkretes gewünscht. Die Fantasien, die beschrieben werden, machen Spaß, sind aber teils nicht sofort zugänglich. Die Performance überzeugt jedoch insgesamt durch das spielerische Eintauchen in Fantasien und Geschichten von Zusammenhalt und Geborgenheit, durch die Videoprojektionen von Sunanda Mesquita (futuristische Städte, Quallen, der Kosmos und vieles mehr) und Sneakern mit leuchtenden Sohlen (Kostüme: Kids of the Diaspora). Der Abend hinterlässt einen neonfarbenen Eindruck und macht Spaß, egal ob man selbst die City of Diaspora kennt oder nicht. 

Previous
Previous

…Sonst wird’s überflüssig

Next
Next

Klammer – Chasing the Line: Schifoan vs den bösen Kapitalismus