Protokoll einer Theaterqual: 5 Stunden am Heldenplatz
Von Thomas Bernhards politischem Skandal hin zum Blick aufs Smartphone: Ein POV zu Castorfs Heldenplatz, das zwischen Revolution und Langeweile schwankt. Und eine Abrechnung mit elitären Theaterinszenierungen
302 minuten / 20% heldenplatz / 100% regisseur-ego-show
Mozart war noch nie so woke
Nils Strunk will Mozarts Zauberflöte mit modernen Songs und zeitgemäßen Charakteren im Burgtheater neu interpretieren. Gewagt, getan – und das mit großem Erfolg
30% arie / 100% comedy / 60% live-konzert
Der Vampir als wandelndes Geschichtsbuch
Adena Jacobs inszeniert Nosferatu im Burgtheater. Handlungsarm aber bedeutungsschwer wird die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums auf eine harte Probe gestellt
33% nosferatu / 99% monologe / 66% verwirrung
Eine queere Frau, in Flammen
Queere Repräsentation im Burgtheater auf einem hohen Niveau - Phädra, in Flammen im Akademietheater sorgt für Gänsehaut und Glücksgefühle
100% textliebe / 100% rot / 100% repräsentation
Ein Traum wie jeder andere
Im Burgtheater kommt Shakespeares Ein Sommernachtstraum nicht besonders ideenreich über die Bühne. Ein dystopischer Anklang auf die Klimakrise bleibt im Bühnenbild gefangen
49% urkomisch / 1% dystopisch / 0% originell
Und die Liebe höret doch auf
Ein chaotischer Abend zwischen gewaltvollen Darstellungen und freudiger Blasmusik: Die Premiere von „Kasimir und Karoline“ im Burgtheater polarisiert.
2% respekt vor frauen / 58% oktoberfest / 40% exzess
Getting away with murder (again)
Premiere von „Extrem teures Gift“ im Kasino am Schwarzenbergplatz: Die tödliche Vergiftung eines Kreml-Kritikers lässt wünschen, sie wäre Fiktion
50% hartnäckiges regime / 50% wahre liebe / 100% standing ovations
Der Kunst ihre Freiheit…oder auch nicht
Was darf die Kunst? In Thomas Melles Ode wird über diese und weitere Fragen gestritten, bis alle Seiten Galle spucken. Regisseur András Dömötör setzt im Kasino auf Groteske und die unbestreitbare Wucht seines Ensembles
18% böse kunst / 75% cancel culture / 100% grundsatzdiskussion
Edgar Allan Poe: Das Musical
Schauergeschichtenautor Poe auf der großen Bühne des Burgtheaters: ein Abend ohne Pointe
80% lesung / 50% parodie / 0.5% grusel
Mira Stadler, wie führst du Regie?
Die Regisseurin Mira Stadler hat im Vestibül des Burgtheaters Mädchen wie die inszeniert. Für Bohema beantwortete die Regisseurin Fragen über Mobbing als Bühnenthema, die Proben mit Schauspielstudent*innen und erklärt was Legosteine mit Inszenieren zu tun haben
90% teenage throwback / 10% mutprobe / 60% neue welle
Lärm. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Mein erster Castorf oder bin ich zu altmodisch?
50% kritik / 50% essay / 10% hass
Schall und Rauch
Premiere von Kušejs Maria Stuart im Burgtheater - Monochrome Farbpalette, dramatisches Chiaroscuro der Scheinwerfer und Menschenmasse als Bühnenbild
Ein schrilles Spiel aus Genderverwirrung und Identitätskrisen
Mit Bunbury versucht das Akademietheater viel, schafft aber wenig. Ein Theaterabend nach Oscar Wilde, der den Erwartungen nicht gerecht wird
Wenn Scheinwerfer auf grauen Asphalt treffen
Kultur, die in die Illegalität gedrängt wird – Nacht-und-Nebel-Aktionen vor den Theatern Wiens von diebuehne_