Viennale-Logbuch ‘24
Satzfetzen aus der vorletzten Reihe: regelmäßig aktualisierte Textchen zu Filmischem, Unfilmischem und was es sonst noch gibt auf der Viennale 2024
24% viennale / 24% 2024 / 24% logbuch
Now is infinite: Deborah Stratman interviewed
The experimental artist/filmmaker about her latest movie Last Things
50% science-fiction / 50% science-fact / ∞% polytemporality
Radrage: Grosze Klappe 2
Wie der Premierminister eines Nachbarlandes meinen Tag versaut hat (nein, nicht Orbán). Außerdem: Ein Film, den du sicher nicht schauen würdest, aber solltest und ein stadienfüllender Superstar, den niemand kennt
70% ampelwut / 10% der kleine mann / 20% explanation
Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? — Zwischen zwei Welten
Alexander Koberidzes zweiter Langfilm (ab dem 14. April im Kino) ist ein georgisches Halbmärchen, das in seiner Uneindeutigkeit einen erfrischenden, ja notwendigen Impuls liefert
50% die eine seite / 50% die andere seite / 100% der zwischenraum
Zeros and Ones — Endzeitstimmung mit Babyelefanten
Abel Ferrara trägt sein eigenes Scherflein zum neuen Sub-Genre des „Corona-Films“ bei, natürlich mit dem gewissen Touch.
33% ethan hawke / 33% ethan hawke / 50% covid-19-maßnahmenvorordnung
Memoria - Sehnsucht nach der Stille
Apichatpong Weerasethakul setzt seine spezifische Handschrift in seinem ersten Film außerhalb Thailands gekonnt um und attackiert die eigene Ruhe mit einem lauten Knall
100% slow cinema / 30% meditation / 90% auteur
L’Événement – Die Behandlung der Hausfrauenkrankheit
Der Viennale-Eröffnungsfilm behandelt das zeitlose Thema der Schwangerschaftsabbrüche.
20% spy film / 50% inequality / 99% abortion
Red Rocket – Warme Schale, kalter Kern
Sean Baker greift in seinem neuesten Werk auf Versatzstücke seines bisherigen Œuvres zurück und kreiert ein angenehmes Komödiendrama mit tragischem Inhalt.
50% funny / 50% sad / 100% sean baker
Dal pianeta degli umani — why frogs?
Zwischen Leben und Tod, zwischen Wasser und Land!
20% frösche / 40% surrealism / 30% autorenkino
Zwei Blicke auf den Abgrund
Gaspar Noé liefert mit Vortex einen der besten Filme des Jahres. Er schafft es in seinem bislang reifsten und intimsten Werk durch herausragende filmische Experimentierfreudigkeit eine interne wie externe Sicht auf die Demenz zu vermitteln
80% analytical / 30% gentle / 100% must read
The power of the dog – toxische Maskulinität im Spätwestern
Jane Campions wuchtiges Familiendrama entführt ins Montana der 1920er Jahre und ist großes Schauspielkino
Annette — Was bedeutet es wirklich, ein Star zu sein?
Ein virtuos durchkomponierter Musical-Rausch der Pop-Legenden Sparks mit Adam Driver, Marion Cotillard und Simon Helberg
Benedetta – Glaubenskrise und sexuelles Erwachen der Nonne
Agent Provokateur Paul Verhoeven verliert auch im hohen Alter die Lust an Sex und Gewalt nicht. Ein neuer Skandalfilm?