Zwiespalt aushalten
Peter Handke … Ein neues Büchlein. Ja. Gut. Dann gibt’s eben wieder mal ein paar knappe Seiten, aus dem Elfenbeinturm geträufelt wie Salz. Zwiegespräch – passend zum französischen Fichtenwald-Verschnitt der Hölderlin-Hölle. Und warum jetzt dieser Beitrag?
25% bienenbumsknall-gegen-fenster / 1% arschlöcher / 31% barfußtheater
Mehr Zirkus als Klavierabend
Mit einer unverständlichen Mischung aus zeitlosen Klassikern und zugabewürdigen Virtuosostücken aus verschiedensten Epochen sorgte Khatia Buniatishvili im Konzerthaus, oft ohne Rücksicht auf Tempo- und Dynamikangaben, für mehr Verwirrung als Staunen
80% Zügellosigkeit / 50% Chaos / 100% Show
Mission accomplished
Hurra, ab sofort gibt es dank einer Bohema-Initiative Last-Minute-Tickets für Menschen unter 30 im Musikverein: Ein Erfolg für unsere Generation, mit einem kleinen Haken, der aber auch Vorteile bringt
100% dankbar / 80% zufrieden / 110% gemeinsam sind wir stark
Sculpture sonore
Die Wiener Festwochen zeigen mit Kraanerg nicht einfach ein Ballett. Das Werk ist eine Skulptur aus Körper, Klang, Bewegung und Licht – eine sculpture sonore zum 100. von Xenakis
50% schwarz / 50% weiß / 100% rebellion
Requiem for myself
Das Hagen Quartett beendete gestern ihren Schostakowitsch-Zyklus im Wiener Konzerthaus mit den drei letzten Streichquartetten des Leningrader Komponisten. Ein leidvoller und doch wunderschöner Abend
50 % angst / 50% staatsgewalt / 200% schostakowitsch
Dreh dich bis zum Umfallen
Jeden Monat stellt die Musikredaktion neue Songs vor. BOHEMA legt im Mai auf: Shygirl, Romc, Florence + The Machine, …
40% abrechnung / 2% erwartungshaltung / 10% abkühlung
Farbexplosion à la parisienne
Ein klangfarbliches Abenteuer mit überraschendem Finale: Das Orchestre de Paris, Manfred Honeck und Kirill Gerstein erkundeten mit drei sehr unterschiedlichen Werken der Frühmoderne verschiedene Seiten der erweiterten Tonalität im Konzerthaus
50% frankreich / 25% amerika & ungarn / 10% wien
Mit langem Atem
Ludwig Senfl war ein höchst produktiver Komponist des frühen 16. Jahrhunderts. In Wien werden nun in einem groß angelegten Forschungsprojekt seine Werke ediert. Ein Präsentationsabend mit Musik
90% historische musikwissenschaft / 60% vokalmusik / 40% offene fragen
Gruber geht und nimmt uns mit
Ein Stück zwischen Wien, Berlin und Zürich. Gruber geht von Autorin Doris Knecht schafft es nach dem Erfolg von Buch und Film nun als Uraufführung auf die Bühne. Über Adaptionen, Theatermagie, Schicksal und natürlich: Sex, Drugs & Techno
69% grelle forelle / 33% selbstzerstörung / 100% verstand und gefühl
Zerstörung und Zerfall…
…sind Begriffe, welche man in der Kunstwelt weniger gerne hört. Der Maler Alexander Queisser arbeitet jedoch genau damit: Er zerstört seine eigenen Gemälde und zeigt, wie schön kaputtes sein kann. Ein Besuch in seinem Atelier
87% kunsthandwerk / 92% anti-restaurator / 96% theorie und praxis
Nicht alle Monster mögen Gurken
Ein ein Kindertheaterstück, das gezeigt hat, dass die beste Unterhaltung nicht immer für Erwachsene gemacht, sondern für Kinder gedacht ist. Gerade deshalb sollte man sich vielleicht als Erwachsene Person ab und zu in ein Kindertheater trauen und lernen, wie man sich fallen lässt
100% monster / 25% essiggurkerl / 45% grusel
Kirschgarten Hanami
Eine tragische Komödie in moderner Inszenierung, die dem Originaltext aber vollständig treu bleibt: Tiago Rodrigues bringt den Kirschgarten (en français) inklusive Isabelle Huppert im Rahmen der Wiener Festwochen ins Museumsquartier
80% kronleuchter / 120% publikumsmagnet / 99% originaltext
Pogorelich in Blue
Ein Abend voller Tragik, Depression und Dunkelheit: Ivo Pogorelich mit Spätwerken Chopins im Konzerthaus
70% langsam / 90% trübsal / 0% sonnenschein
Älter ist nicht immer besser
Der junge finnische Stardirigent Klaus Mäkelä und sein Oslo Philharmonic begeisterten an drei Abenden mit allen Sinfonien von Sibelius das Konzerthauspublikum
70% feuer und flamme / 100% sibelius / 150% finnenpower
Auf Wiedersehen!
Das im Herbst 2020 neu gegründete Opernstudio der Wiener Staatsoper förderte 13 junge Sänger*innen in seinem zweijährigen, praxisnahen Weiterbildungsprogramm. Ein durch und durch beeindruckendes „Adieu“ sang die erste Generation sonntags im Mahlersaal
50% abschiedstränen / 100% stars von morgen / 110% tolle stimmen
„I am number five in a direct line to Liszt”
Die faszinierende Karriere des ersten Klassik-Superstars: Im Gespräch mit dem Pianisten Ivo Pogorelich über die 80-er, die Schattenseite des Weltruhms, Genies und das Problem mit den CDs
50% liszt / 50% hot / 100% pogorelich
Oldschool Masterclass
Kontrolliert, tiefgründig und nie getrieben bei Schubert; bei Schumann mit großem romantischem Impetus und die gelegentliche Extravaganz schätzend. Arcadi Volodos, beim Verbeugen mit der Hand am Herzen, überzeugte den Großen Saal des Konzerthauses zu Standing Ovations
90% tastefully old-fashioned / 5% craziness / 100% gefühl
„Optimismus halte ich für lebensgefährlich.“
Seit gut zehn Jahren mischt Barbi Markovic mit ihren Romanen, Theaterstücken und Kurzgeschichten die deutschsprachige Literaturszene auf. Mit einem Thomas Bernhard Remix bekanntgeworden, gilt sie heute als eine der gewitztesten Autor*innen Österreichs. Bohema hat sie zum Gespräch getroffen und überraschende Antworten bekommen
100% unverblümt / 100% humor / 100% popliteratur
“Men should kiss men instead of killing them”
The installation Still Life by the artist Siggi Hofer, exhibited at the Secession until June 12, is not as innocent as its pastel colors might suggest
56% nostalgia / 88% contrasts / 100% local artist
Lullaby for weird hats on a tumulus
Ein verstörendes Gesamtkunstwerk zwischen Gesang und Tanz: Tumulus bei den Festwochen bewegt, wirft Fragen auf und ist durch und durch seltsam