Ist dem Strauss-Jahr das „Z-Wort“ Wurst?
„Z-Wort“ im Titel, das Stück selbst dann eine politisch korrekte Strauss-Dekonstruktion. Aber gutes Musiktheater? Das Lied vom Rand der Welt oder Der Z*******baron mit dem singenden Tobias Moretti ist eine seltsame Angelegenheit inklusive Shitstorm von links
99% politisch korrekt / 1 rassistischer untertitel / 2 anführungszeichen
Queeres Musiktheater at its best
Polizistenfleisch zum Dinner und ein Thelma-&-Louise-Moment: Die Neue Oper Wien feiert mit der zeitgenössischen Opernsatire Cachafaz einen Bombenerfolg, auch dank dem jungen Regisseur Benedikt Arnold
80% komisch / 90% bizarr / 99% bewegend
Weinflecken vom Lachkrampf – The Second Act
Schon lange wurden Denken und Lachen nicht mehr so enggeführt wie in Quentin Dupieux‘ neuester Meta-Tragikomödie The Second Act
63% umgekehrte zwiebel / 36% wurmsalat / 0% verschwendung
I am from Austrofaschismus
Bringt Wiener Satireikone Sarganagel mit Opernball mehr als nur altbekannte Kritik an der Elitekultur auf die Bühne oder stiehlt Musiker Saló ihr die Show? Die austrofaschistische Tradition Opernball ist und bleibt unaufgearbeitete Geschichte. Was kann Satire da noch helfen?
99% sargnagel / 41% salò / 200% dringende aufarbeitung
(Un)genießbarer Lärm?
„Shut your cake hole and Fax me now!“: Alex Paxtons Stück How to Eat your Sexuality klingt interessant, aber ist es auch mit unerfahrenen Ohren genießbar?
10% klangsalat / 70% interessant / 60% autsch
Staatsoper vs Theater an der Wien
The opera war is on: Zweimal Norma am selben Tag, einmal kitschig ohne Regiekonzept, einmal tiefgründig-politisch. Kleines Haus, große Kunst! Großes Haus, kleine Stimmen?
200% norma / 1000% grigorian / 52% flórez
Ein durchwachsenes Homecoming
Früher waren Klischees in Musikkritiken antisemitisch, frauenfeindlich sind sie immer noch: Ein paar Gedanken zum Klavierabend von Klassikstar Kathia Buniatishvili
0 Pause / 100% romantisch / 49% überzeugend
White Lotus à la Nesterval
Sex, Alkohol und Schokolade: Nestervals Fürst*in Ninetta ist ein berauschender Abend, finanziert vom Strauss-Jahr. Mit Strauss hat er wenig am Hut, aber er ist einer der besten Shows der immersiven Supertruppe
2% strauss / 90% livecomputerspiel / 200% spaß
Strauss und die Spur des Geldes
Wohin fließen die 22 Millionen des Strauss-Jahres? Das Klangforum spielt im Konzerthaus Walzer auf Kokain, bearbeitet von einem Komponisten, der offensichtlich überhaupt keine Lust auf Strauss hatte
90% blamage / 50% strauss / 20% hoffnung auf besserung
Soap&Skin: Homegrown Legend
Wie man mit 35 schon a living Legend wird? Keine Ahnung, am besten Anja Plaschg fragen. Waldorfchalamet, Teufelhymne und Sommerhoffnung bei ihrem Auftritt im Konzerthaus
50% soap / 50% skin / 100% außergewöhnlich
Lustige? Vergewaltigte Witwe!
So viel Me-Too, dass es wehtut beim Zuschauen: Die Verfilmung von Lehárs Die lustige Witwe aus 1925 mit live Musik im Konzerthaus
90% no consent / 100% abschreckend / 0% lustig
Schach auf dem Klavier
Stefan Zweig, Paolo Conte, Giuseppe Tornatore, Ulrich Tukur und Nils Strunk starring in: Ein etwas zu begeisterter Artikel über die Schachnovelle in der Burg
100% tolle würstchen / 48% musik / 0% langweile
Nachts im Museum, aber mit Arnold
Willkommen in einen Hollywood-Blockbuster der Nullerjahre in der Secession: Manos Tsangaris‘ Schönberg-Musiktheater bei Wien Modern ist eindeutig ein Festival-Highlight
70% schönberg / 100% tsangaris / 110% festivalvibe
Seelenreinigung mit Mahler
Wenn in der der Weltuntergangsstimmung eine Runde Schnaps am WG-Tisch nicht mehr reicht, ist Mahler zur Stelle: Gemeinsam 300 Menschen beim Musizieren zuzuhören löst zwar unsere brennenden Probleme nicht, kann aber helfen
(nicht ganz) 1000 musiker*innen / ein dompteur / ein bisschen weniger weltschmerz
Regietheater at its best
Eine Opernaktualisierung über morallose Trittbrettfahrer, Alkoholismus und Revolution, die voll aufgeht: Die Ausflüge des Herrn Brouček macht dazu auch noch mächtig Spaß, also ab nach Brno!
542 sorten bestes bier / 0% lust weil alkoholismus / 97% gelungene inszenierung
Alma: Coming of Age einer Antisemitin
Die Volksoper zeigt mit Ella Milch-Sheriffs Auftragswerk Alma das Psychogramm der widersprüchlichen Wiener Bekanntheit Alma Mahler-Werfel und ihrer viel unbekannteren Tochter Anna
0% muse / 50 % obsession / 80% tote kinder
Kinda trashy… in the best way possible
Nerd meets Virtuoso oder ein Match made in Heaven? Yuja Wang und Víkingur Ólafsson mischen American Contemporary Music mit Schubert & Rachmaninoff… Und es funktioniert!
70% american contemporary / 30% classics / 99% success?
Abgesang mit spielerischem Ende
Es ist ihre letzte Ausstellung am Kunsthistorischen Museum, mit der sie es noch einmal richtig krachen lassen wollte. „Rembrandt – Hoogstraten. Farbe und Illusion“ ist der Abgesang von 16 Jahren, in denen Sabine Haag als Generaldirektorin das Kunsthistorische Museum geführt hat
30 % illusionen / 60 % wer geht und wer kommt? / 45 % spielerisches ende
Tiefgründiger Nonsens
Ein absurdes Meisterwerk an der Staatsoper und der Krieg zwischen dem konservativen Wiener Publikum und der mäßig progressiven Direktion: ein paar Gedanken zu Fin de Partie von Kurtág/Beckett