Thomas Bernhard hätte uns alle gehasst
Vierzig Jahre nach Thomas Bernhards Ehrbeleidigung der ganzen Wiener Kulturszene in Holzfällen. Eine Erregung, wird dieser Schlüsseltext ausgerechnet an dem Ort aufgeführt, der dem Erzähler ein großer Dorn im Auge ist: dem Burgtheater! Kann das funktionieren?
100% kulturelitenhölle / 75% publikumsperformativität / 90% antiwienergrant
Machtmissbrauch? Nicht lustig!
Nachtkritik verhöhnt mit einem geschmacklosen Aprilscherz über die vermeintliche Abschaffung der Maskenabteilung am von Machtmissbrauch geplagten Berliner Ensemble die ganze Debatte
0% solidarität / 100% geschmacklos / 100% niveauindikator
The enfant terrible of opera is exhausted
How the industry destroys its stars: Calixto Bieito’s Geneva staging of Mussorgsky’s gigantic unfinished opera Khovantchina, which will be staged this Easter in Salzburg, is a sad shadow of his former works
1 unfinished masterpiece / 1 overworked director / 90% disappointment
Ist dem Strauss-Jahr das „Z-Wort“ Wurst?
„Z-Wort“ im Titel, das Stück selbst dann eine politisch korrekte Strauss-Dekonstruktion. Aber gutes Musiktheater? Das Lied vom Rand der Welt oder Der Z*******baron mit dem singenden Tobias Moretti ist eine seltsame Angelegenheit inklusive Shitstorm von links
99% politisch korrekt / 1 rassistischer untertitel / 2 anführungszeichen
Cool Girl - Kann Man(n) da überhaupt noch mithalten?
2012 machte Gillian Flynn das Konzept des Cool Girls in ihrem Roman Gone Girl bekannt, doch erst die gleichnamige Verfilmung machte es zum Kult
49% bro/ 49% heiß/ 100% cool girl
Zerstörung der Nylonstrümpfe
Das Alter ist nur eine Zahl? Wenn es um Sexualität und Liebesleben einer Frau geht, sieht das gleich ganz anders aus. Was haben ein Tisch und Nylonstrümpfe damit zu tun? Das Kosmostheater zeigt mit Der junge Mann eine Inszenierung zwischen Selbstbestimmung und Ageism
72% killjoy / 8% babygirl / 57% tisch
125 Jahre Lotte mit den Scherenhänden
"Meine Hände gehen schon so lange mit der Schere um, dass sie von ganz allein wissen, was sie tun müssen.“ ~ Lotte Reiniger
79% vergessen / 87% emanzipation / 92% wegbereitend
Queeres Musiktheater at its best
Polizistenfleisch zum Dinner und ein Thelma-&-Louise-Moment: Die Neue Oper Wien feiert mit der zeitgenössischen Opernsatire Cachafaz einen Bombenerfolg, auch dank dem jungen Regisseur Benedikt Arnold
80% komisch / 90% bizarr / 99% bewegend
Martin Willibald Meisl: Entstigmatisierung, Autoaggression und der Weg zu sich selbst
Ein Gespräch mit Martin Willibald Meisl über Mainstream-Pornographie, filmische Darstellung von Sex, autoaggressives Verhalten und wie man Dankbarkeit in seiner Diagnose finden kann
41% autoaggression / 59% oper / 99% entstigmatisierung
Weinflecken vom Lachkrampf – The Second Act
Schon lange wurden Denken und Lachen nicht mehr so enggeführt wie in Quentin Dupieux‘ neuester Meta-Tragikomödie The Second Act
63% umgekehrte zwiebel / 36% wurmsalat / 0% verschwendung
I am from Austrofaschismus
Bringt Wiener Satireikone Sarganagel mit Opernball mehr als nur altbekannte Kritik an der Elitekultur auf die Bühne oder stiehlt Musiker Saló ihr die Show? Die austrofaschistische Tradition Opernball ist und bleibt unaufgearbeitete Geschichte. Was kann Satire da noch helfen?
99% sargnagel / 41% salò / 200% dringende aufarbeitung
(Un)genießbarer Lärm?
„Shut your cake hole and Fax me now!“: Alex Paxtons Stück How to Eat your Sexuality klingt interessant, aber ist es auch mit unerfahrenen Ohren genießbar?
10% klangsalat / 70% interessant / 60% autsch
The Leipzig Years — Kapitel 10
Mit jedem Schritt ins Dunkle, mit jeder Zigarette, frisst die Wahrheit den Kern der Sterne und wir tanzen weiter wie Motten ums Licht. Emil Bodmers Roman Debüt “The Leipzig Years” jetzt Exklusiv jeden 2. Sonntag als Fortsetzungsroman bei Bohema
Lauwarmer Dylan
Juhu, endlich wider ein Musiker-Biopic! Timothée Chalamet sieht in Like A Complete Unknown aus wie Bob Dylan, er näselt wie Bob Dylan, so richtig ins Rollen kommt der Stein aber nicht
25% cool / 72% folk / 3% elektrisierend
Fake-Friend oder doch bloß gekauft?
Pfau – Bin ich echt? verhandelt die Identitätskrise von Matthias - kein ‘klassischer’ Fake-Friend, sondern bloß über eine Rent-A-Friend Firma kaufbar
0% eisbär / 0% hund / 100% pfau
Staatsoper vs Theater an der Wien
The opera war is on: Zweimal Norma am selben Tag, einmal kitschig ohne Regiekonzept, einmal tiefgründig-politisch. Kleines Haus, große Kunst! Großes Haus, kleine Stimmen?
200% norma / 1000% grigorian / 52% flórez
Märchenstadt Catania: Grosze Klappe 11
Palmen, Sonne und ganze Häuser für ein paar Euro: Eine Kolumne über Sizilien im Winter, oder doch nicht. Und zwei Heule-Hits, aus NY und aus der DDR
96% dismissive-avoidant / 97% am freieren / eine prise hoffnung
White Lotus à la Nesterval
Sex, Alkohol und Schokolade: Nestervals Fürst*in Ninetta ist ein berauschender Abend, finanziert vom Strauss-Jahr. Mit Strauss hat er wenig am Hut, aber er ist einer der besten Shows der immersiven Supertruppe
2% strauss / 90% livecomputerspiel / 200% spaß
Bird: Magie im Milieu
Andrea Arnolds neuer Film Bird ist eine einfühlsame Milieustudie über eine prekäre Familie. Der poetische Sozialrealismus zeigt die Ästhetik des Alltäglichen, ohne in Armutskitsch abzugleiten
50% sozial-realismus / 45% magischer realismus / 5% drogenkröte
Selbstbestimmte Ikonen oder wirklich nur 3 Engel für Charlie?
Flashback 2000: Lucy Liu, Cameron Diaz und Drew Barrymore nehmen es mit patriarchalen und heteronormativen Stereotypen auf. Ob sie diesen Kampf gewinnen?